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Von Krisen, Umwälzungen und Bildung im 21. Jahrhundert

Von Astrid Epiney

Angriffskrieg Russlands in der Ukraine, Terroranschläge in zahlreichen europäischen Städten, Bürgerkriege in vielen Staaten, Krieg im Nahen Osten, wachsender Antisemitismus, Klimawandel, Bedrohungen der Artenvielfalt, Infragestellung bzw. Nichtbeachtung der internationalen Ordnung durch zahlreiche Staaten, Unberechenbarkeit der zukünftigen Politik der Vereinigten Staaten – die Liste der sich heute der Weltgemeinschaft stellenden Herausforderungen liesse sich beliebig verlängern.

Diese Vielfalt der Krisen und Bedrohungen kann ein Gefühl der Resignation oder auch Zukunftsangst für die Welt und für sich selbst als Person hervorrufen, womit die Frage aufgeworfen wird, wie man gerade in einem «behüteten» Land wie der Schweiz mit den erwähnten (und vielen anderen) Herausforderungen und Umwälzungen umgehen kann. Erscheint die Zukunft nicht letztlich sehr düster?

Nun muss jeder und jede selbstredend seinen / ihren Lebensweg in der Welt, die uns umgibt und in die wir hineingeboren wurden, finden, wozu auch der Umgang mit Herausforderungen sehr unterschiedlicher Art gehört. Mir scheinen aber drei Aspekte und Erkenntnisse für einen rationalen Umgang mit den Unsicherheiten und Zumutungen unserer Zeit zentral:

  • Zunächst gilt es, sich trotz aller «Krisensymptome» vor Augen zu führen, dass die Welt «früher» definitiv nicht besser war; im Gegenteil gibt es zahlreiche Aspekte (wie zum Beispiel die Gesundheitsversorgung, die Bildung oder die Kindersterblichkeit auf der Welt), welche sich nach den einschlägigen Berichten der zuständigen Organisationen der Vereinten Nationen in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert haben, dies zum Wohle der Menschheit. Und waren die Aussichten in Europa z.B. 1914 oder 1940 wirklich a priori besser?

  • Der Aktionsradius des Einzelnen ist von vornherein beschränkt. Dies gilt es zu akzeptieren, ohne darob zu verzweifeln (was übrigens auch nichts an der Situation änderte).

  • Dessen ungeachtet ist Resignation und Passivität fehl am Platz. Vielmehr gilt es, die eigenen Möglichkeiten in dem Umfeld, in welchem wir uns jetzt und in Zukunft bewegen, zu nutzen und unseren Beitrag zu einer Gesellschaft zu leisten, in welcher die grundlegenden Menschenrechte und die Rechtsstaatlichkeit geachtet und die Herausforderungen unserer Zeit zielführend angegangen werden (können).

Damit diese Verantwortung auch und gerade von den jungen Generationen wahrgenommen werden kann, ist Bildung ein zentrales und unabdingbares Element. Nur eine Gesellschaft, in welcher einerseits alle Zugang zu einer ihren Fähigkeiten entsprechenden Bildung haben und andererseits auch Verantwortungsträger und -trägerinnen in allen Bereichen (von Politik und Wirtschaft über gesellschaftliches und soziales Engagement bis hin zu Technologieentwicklung und Gesellschaftsgestaltung) dezidiert gefördert werden, wird den Herausforderungen gerecht werden können. In diesem Sinn ist die Finanzierung von Bildung, Forschung und Entwicklung eine ebenso sinnvolle wie notwendige Investition in die Zukunft. Insbesondere ermöglicht es Bildung jungen Menschen, nicht nur Perspektiven für ihre persönliche Lebensgestaltung zu entwickeln, sondern auch, ihre Verantwortung als Bürgerinnen und Bürger wahrzunehmen.

In diesem Sinn fördert z.B. die Schweizerische Studienstiftung interessierte, engagierte und leistungsstarke Studierende und setzt sie sich dafür ein, dass junge Menschen die besten Voraussetzungen erhalten, ihren Wissensdurst zu stillen, neue Ideen zu entwickeln und ihren Platz in der Gesellschaft auszufüllen.

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