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Silver Workforce and beyond

Von Susanne Ruoff

Aged but not old! 
Das Altern ist eine individuelle Reise, die bei jedem Menschen verschieden ist und von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird. Unsere genetische Veranlagung, unser Lebensstil, unsere Ernährung, Bewegungsgewohnheiten und mehr spielen eine entscheidende Rolle in Bezug auf unsere Gesundheit im Alter und das Auftreten von Altersbeschwerden. Diese Erkenntnisse wurden durch eine Studie der EPFL-Forschungsgruppe gestützt, welche verschiedene Hintergründe aufzeigt. Die Titelseite der Zeitschrift «Dimension» der Sommerausgabe der EPFL (Ausgabe 9) steht unter dem treffenden Titel "Aged but not old!"

Blicken wir auf die Zukunft, so zeigt sich laut den Prognosen des Bundesamtes für Statistik ein beeindruckender Anstieg der Bevölkerung im Alter von über 65 Jahren. Bis zum Jahr 2050 wird diese Bevölkerungsgruppe von 1,64 Millionen auf 2,67 Millionen Menschen anwachsen. Noch bemerkenswerter ist der Anstieg der Hundertjährigen, der sich alle zehn Jahre verdoppelt. Diese Zahlen verdeutlichen, dass das Thema des Alterns und damit verbunden auch der Arbeitswelt im Alter eine immer wichtigere Rolle spielen wird. Der zusätzliche Faktor des Fachkräftemangels verstärkt diese Fakten noch! Daher stellt sich logischerweise die Frage, ob wir länger arbeiten sollten, ob wir dies können und ob wir es wollen! 

Dies hat mich dazu inspiriert, einen Workshop am «Swiss Diversity Forum» zu leiten und mit verschiedensten Menschen unterschiedlicher Hintergründe, Erfahrung, Herkunft und Alters die folgende Frage zu diskutieren: 
Welches sind wichtige Aspekte beim Arbeiten über 65 Jahre, in einer Zeit des Fachkräftemangels. Dies aus der Perspektive einerseits von Unternehmen und andererseits der Arbeitnehmenden. 

Einige Schlüsselthemen aus Sicht einer Unternehmung, die diskutiert wurden, sind: Für Firmen entstehen neue Märkte mit einem älteren Kundensegment, das zunimmt. Damit eröffnen sich neue Chancen. Vorurteile, wonach ältere Menschen weniger technologisch afin, langsamer oder veraltet in Ansichten seien, sind sehr differenziert zu beurteilen. Firmen können in ihren Reglementen die bürokratischen Hürden abbauen und Mitarbeitenden das Arbeiten nach 65 weiter ermöglichen. Neue Konzepte wie "Regenbogenkarrieren" und die Bereitschaft, ältere Arbeitnehmer neu einzustellen sind nur ein paar Vorschläge, die diskutiert wurden. Hat man schon Stelleninserate gesehen, die Mitarbeitende über 65 Jahre suchen?

Ein Schlüsselthema aus Sicht der älteren Arbeitnehmenden ist, sich gesund und fit zu halten, sowohl physisch wie mental, und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln; Stillstand ist keine Option! 
Angesichts des starken Anstiegs der älteren Bevölkerungsschicht sehen sich ältere Arbeitnehmende zunehmend auch als aktive Beitragsleister, um die neu entstandenen Marktbedürfnisse mit vielfältigen Teams aus unterschiedlichsten Altersgruppen und Erfahrungshintergründen weiterzuentwickeln. Auch fühlen sich viele ältere Menschen auch bezüglich Energie noch absolut in der Lage weiterzuarbeiten. Die Bewertung herkömmlicher Vorstellungen von Arbeit, Pensionierung und Karriereentwicklung ist im gesamten Kontext unbedingt neu zu überdenken.

Persönlich bin ich überzeugt, dass es von entscheidender Bedeutung ist, ältere Menschen (die wollen und können) und gerade speziell erfahrene Fachkräfte länger arbeitsfähig und attraktiv auf dem Arbeitsmarkt zu halten und dies zum Wohle von allen!
 

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