Ausgangslage
Bellaluna - das erste Industriezentrum in Graubünden. Hier befand sich die grösste und bedeutendste historische Verhüttungsanlage für Eisen und weitere Metalle des Kantons Graubünden. Die sich zwischen Bergün und Filisur befindlichen Ruinen drohen einzustürzen. Der Verein Freunde des Bergbaus in Graubünden FBG hat gemeinsam mit dem Verein Parc Ela und der Gemeinde Bergün-Filisur die Initiative ergriffen, die notwendigen finanziellen Mittel zu sammeln. Das Vorhaben wird von der kantonale Denkmalpflege und dem Archäologische Dienst Graubünden unterstützt.
Projektaufträge an Innovage GR
In einem ersten Auftrag wurden durch die Innovage-Berater der Präsidentin und dem Aktuar des Vereins die Grundlagen für ein erfolgreiches Fundraising vermittelt.
Erste Spendenaktionen haben jedoch gezeigt, dass wesentliche Grundlagen für ein Fundraising nicht vorhanden waren, und dass es darum unrealistisch war, zu glauben, dass die für eine Notsicherung und Sanierung notwendigen finanziellen Mittel von CHF 380'000 alleine durch die Gemeinde Filisur, den kantonalen Denkmalschutz und private Spenden aufgebracht werden können.
Ein zweiter Auftrag an Innovage Graubünden besteht nun darin mit Hilfe einer umfassenden Vorstudie Lösungsvarianten mit grösseren Realisierungschancen zu entwickeln.
Aus diesem Grunde hat eine Arbeitsgruppe aus dem Vorstand und Umkreis des Vereins der Freunde des Bergbaus Graubünden unter der Leitung von Innovage Graubünden Mitte Oktober 2017 in einem Workshop die Grundlagen zu einer "Vision Bellaluna" entworfen, welche das kulturelle Erbe der industriellen Verhüttung in Bellaluna einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen und den Bekanntheitsgrad der ehemaligen industriellen Verhütung verbessern soll.
Bei dieser Arbeit ist festgestellt worden, dass ein zweiter Workshop nur dann erfolgreich sein kann, wenn sich alle zukünftigen Partner des Projekts an der Entwicklung von Lösungsvarianten beteiligen. Gedacht wird unter anderem an eine Vertretung des neuen Gemeindevorstands Bergün-Filisur, der Leitung der Rhätische Bahn, der Tourismusorganisation Bergün-Filisur, der Regionalentwicklung Albula, dem Bahnmuseum in Bergün, dem Parc Ela und dem Bergbaumuseum Graubünden in Davos.
Hans-Peter Uehli (PL), Toni Hass und Heidi Derungs
Innovage Netzwerk Graubünden / 01.01.2018
Am zweiten Workshop vom 24.01.2018 in Thusis haben - nebst dem vollständigen Vorstand der Freunde des Bergbaus Graubünden - meist Mehrfachvertretungen der kantonalen Denkmalpflege, des Gemeindepräsidiums, des Bauamtes und des Werkdienstes der Gemeinde Bergün Filisur, der Tourismusorganisation Bergün Filisur, der Rhätischen Bahn und dem UNESCO Welterbe sowie der Geschäftsleitung des Parc Ela teilgenommen. Dabei sind die vorhandenen Erkenntnisse der Vorstudie vertieft diskutiert, verbessert und zu ergänzt worden.
Am 03.02.2018 ist der Präsidentin zuhanden des Vorstandes der Vorstudienbericht mit mehreren Beilagen zugestellt worden. Der Bericht umfasst eine vollständige Situationsanalyse, Zielsetzungen des Projekts, eine Vielzahl von Lösungsvarianten und konkrete Anträge für das weitere Vorgehen. Der Bericht hat eine umfassende Übersicht über das Projekt geliefert, viele offene Fragen des Vorstands geklärt und bietet damit eine aussagefähige Grundlage für ein realistisches Konzept der "Rettung Bellaluna". Gleichzeitig sind damit die Leistungen des zweiten Beratungsauftrags zwischen FBG und Innovage Graubünden vollständig erfüllt worden.
Abschluss des Projekts
Auf Grund dieses Vorstudienberichts hat der Vorstand am 05.06.2018 beschlossen, die Zusammenarbeit mit Innovage Graubünden abzuschliessen. Die Präsidentin des Vereins begründet den Entscheid im anschliessenden Telefongespräch damit, dass die vorgeschlagenen Massnahmen als zu aufwändig und zu kompliziert beurteilt werden, das Projekt vorläufig auf die Notsanierung der Ruinen beschränkt werde und die Projektleitung der Gemeindeverwaltung Filisur-Bergün übertragen werden konnte.
Dieser Entscheid kam Innovage Graubünden nicht ganz ungelegen, weil der Innovage-Projektleiter bereits per Ende 2017 aus dem Netzwerk ausgetreten war. Etwas selbstkritisch muss dennoch festgestellt werden, dass das systematische Vorgehen zu wenig auf die Problemstellung und die Ressourcen und Kompetenzen des Auftraggebers angepasst werden konnte. Ausserdem sind die Möglichkeiten einer freiwilligen Beratungstätigkeit in einem Fundraising-Projekt ausgeschöpft worden. Konkret hat sich dies dadurch geäussert, dass zwischen dem Vorstand FBG und Innovage Graubünden leider keine intensive Zusammenarbeit zustande gekommen ist und vermutlich auch darum, wesentliche Empfehlungen vom Verein "Freunde des Bergbaus Graubünden" - vor allem im Bereich Fundraising - nicht umgesetzt worden sind.
Hans-Peter Uehli (PL) 05.08.2018
