Caring Communities: Good-Practice-Beispiele
Ein Projekt zur Guten Praxis von Caring Communities zeigt auf, wie selbstbestimmtes und sozial-integriertes Leben und Wohnen im Alter und in Phasen erhöhten Unterstützungsbedarfs gelingen kann. Die Ergebnisse in Form von 21 dokumentierten Beispielen aus verschiedenen Regionen der Schweiz liegen jetzt auf der CURAVIVA Webseite vor. Innovage Bern-Solothurn hat das Projekt von Beginn an begleitet.
Vor dem Hintergrund des demografischen und gesellschaftlichen Wandels werden tragende Netzwerke zur alltäglichen Unterstützung; Betreuung und Pflege im unmittelbaren Lebensumfeld älterer und hochaltriger Menschen immer bedeutsamer. Dafür braucht es das Zusammenwirken aller: der auf Unterstützung Angewiesenen selbst, ihrer Angehörigen, von Freiwilligen, Fachpersonen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich und staatlichen Akteuren. Wie es der Branchenverband CURAVIVA in seiner «Vision Wohnen im Alter» formulierte, bilden sie alle zusammen eine «Sorgende Gemeinschaft» oder Caring Community.
Geben und Nehmen im Sinne des Gemeinwohls
Caring Communities stehen für das Konzept einer geteilten Verantwortung für die «Sorge-» bzw. die Care-Arbeit für ältere und vulnerable Menschen – und zwar als eine Aufgabe, die von professionellen Fachkräften, Angehörigen und Freiwilligen gemeinsam getragen wird. Dabei geht es um Prinzipien der Gleichwertigkeit und der Reziprozität und um Strukturen, die ein dichtmaschiges und niederschwellig zugängliches Netz an bedürfnis- und bedarfsgerechten Hilfeleistungen vor Ort sichern. Nachbarschaften, Quartiere, Dörfer oder Gemeinden bieten den Raum, in denen die Beziehungsgeflechte geschaffen und gelebt werden. Damit fallen gerade den Gemeinden die wichtige Rolle zu, die nötigen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Strukturen zu fördern.
Unter dem Arbeitstitel «Partizipation und Inklusion im Alter stärken – mit Caring Communities unterwegs im langen Leben» zielte das Projekt darauf ab, entlang konkreter Praxisbeispiele aufzuzeigen, in welch vielfältigen Formen Ansätze zur Realisierung solcher Caring Communities schweizweit bereits bestehen. Damit möchte das Projekt auch zum Erfahrungsaustausch und der breiteren Umsetzung solcher (sozialraumorientierter) Modelle im Altersbereich beitragen.
Ausgehend von einer breiten Sichtung von Initiativen, welche ein möglichst selbständiges Wohnen im Alter, generationenverbindende Aktivitäten und vernetzte Strukturen zwischen dem Gesundheits- und Sozialbereich fördern, erfolgte anhand eines entwickelten «Gute-Praxis-Kriterienkatalogs» die heutige Auswahl von 21 Beispielen aus der französisch-, italienisch- und deutschsprachigen Schweiz. Drei Mitglieder des Netzwerk Bern-Solothurn von Innovage bildeten zusammen mit der CURAVIVA Projektleitung die Arbeitsgruppe. Ein «Sounding Board» mit Vertretenden aus dem Alters- und Senior*innenbereich, von Wissenschaft und Praxis und aus den verschiedenen Sprachräumen der Schweiz begleitete das Projekt zusätzlich. Das Projekt dauerte gut eineinhalb Jahre (Ende 2020 bis Mitte 2022) und erfolgte im Rahmen des Subventionsvertrages zwischen CURAVIVA und dem Bundesamt für Sozialversicherung (BSV).
Autorin: Dr. Katharina Thurnheer, Projektleiterin
CURAVIVA Fachwissen Caring Communities
